Freitag, 16. März 2007

Abenteuerlich schoene Whitsundays


Nach einer 11 stuendigen Busfahrt von Cairns ueber Townsville, wo um halb 5 nachts der Bus geputzt werden musste (entsprechend mussten alle austeigen!!!), bin ich vor 4 Tagen in Airlie Beach angekommen. Nachdem ich im in Hanau Steinheim wohlbekannten Sushi-Hi in Airlie Beach 2 gelbe und einen roten Teller Sushi gegessen habe, gings am naechsten Tag auf das 60 Jahre alte kleine Segelschiff "Ileola". Dort angekommen, machte ich morgens bei gut 35 Grad schwueler Hitze erst einmal Bekanntschaft mit 2 Fliegenbrillen-Englaenderinnen, die sowohl aufgrund ihres optischen als auch exzentrischen Auftretens im weiteren nur "Paris Hilton und Stupid" genannt wurden. Diese beiden durchaus arroganten Tussies aus "Central London" hatten sofort etwas auf dem Schiff zu meckern, woraufhin der Rest der Gruppe nicht wusste, ob man die beiden ignorieren, ernst nehmen oder einfach nur verarschen sollte. Ich habe mich anfaenglich fuer ignorieren entschieden.

Nachdem unser kleiner Segler dann in Richtung der Whitsunday Inselgruppe ausgelaufen war, wurde der Nachmittag mit Essen, Schorcheln am Great Barrier Reef (mit vielen Nemo-Clownfischen), Essen, Paris Hilton Gemecker anhoeren (der Sitz ist zu hart, der Wind blaest zu stark, es ist zu heiss, das boot ist zu klein, die Sonne ist zu hell, da sind zu viele Wolken, die Fische sind zu gross...), Essen und einfach nur entspannen verbracht. Da wir auf unserem Schiff einen ehemaligen Kiwi-Kreuzfahrtschiffkoch hatten, habe ich mich von Anfang an wohlgefuehlt und die kleinen Kochtips, die ich bekommen habe werde ich zuhause auch mal anwenden! Als wir dann in den zugegeben sehr engen Schlafraeumen ins Bett gingen, fing der Spass dann richtig an. Einerseits wurde das Schlafen durch gut 30 Grad schwuele Hitze erschwaert und zusaetzlich kamen ploetzlich aus dem Raum von Paris und Stupid Schreie, als ob die beiden von nem Hai angebissen worden waeren - aber nein, sie hatten bei ihrer Suche nach irgendwas zu meckern eine Kakerlake gefunden. Hierdurch wurde ab diesem Zeitpunkt selbstverstaendlich das Schlafen auf dem gesamten Schiff unmoeglich. Da gegen 2 Uhr nachts noch ein Sturm aufzog, der dann gegen 5 so stark wurde, dass sich das Schiff vom Anker losriss, wurde die ganze Situation nur noch angespannter. Als das Schiff bei Monsumregen (habe glaube ich noch nie einen so starken Regen erlebt - vor allem nicht auf dem Meer!) und hohen Wellen dann gegen halb 7 nicht mehr wirklich unter Kontrolle war, wurde von Hamilton Island ein groesseres Schiff angefordert, das uns dann sicher in den Hafen von Hamilton Island, einer super schoenen luxorioesen Ferieninsel eskortierte. Paris und Stupid sassen zu diesem Zeitpunkt mit nassen Prada Taeschchen heulend und zusammengekauert in einer Ecke und wenn sie nicht so dermassen bloed gewesen ("noone told us it's Monsum Season") waeren, haetten sie mir fast leid getan! Nachdem wir bei stroemendem Regen im sicheren Hafen - zwischendurch war's ab und zu schon ein bisschen unheimlich - in Hamilton Island angekommen waren, verliessen Paris und Stupid ("Go, they are trying to kill us") das Boot und wurden nie wieder gesehen. Yippieh! Durch die dadurch einsetzende Gruppendynamik verliessen mit ihnen zusammen auch 4 weitere Englaender das Boot, wodurch ich mit 4 lustigen deutschen und irischen Maedels sowie einem 50-jaehrigem (meist besoffenem, aber sehr nettem) Schweden sowie Ben, dem Kreuzfahrtkoch und Toni, unserem italienischem Captain alleine auf dem Boot war. Wenn ich in den letzten Wochen nicht so viele super nette und coole Englaender kennengelernt haette, wuerde ich mir jetzt denken, dass Englaender voellige Weicheier waeren!
Hamiton Island
Der Tag wurde dann jedensfalls bei langsam aufklaerendem Himmel in einem (aus Mitleid mit uns kostenlosen) Resort Hotel (oben) auf Hamilton Island mit warmen Duschen, leckeren Cocktails, netten Pools und Kakadus verbracht. Abends wurde dann auf unserem geliebten Boot bei Kaengeruh- und Rinderfilet (habe ich schon erwaehnt, dass das Essen einmalig gut war) auf den vielen Platz auf dem Schiff angestossen. Und wie kann man einen Abend schoener verbringen, als mit stundenlangem laestern!
Nach einer erholsamen Nacht nach einem ereignisreichen Tag segelten wir dann am naechsten Tag mit einigen Schnorchel- und Esspausen wieder zurueck nach Airlie Beach, wo wir von aufgeregten Leuten aus dem Reisebuero und den Hostels sowie dem Schiffseigner erwartet wurden. Anscheinend hatten die 6 Englaender mit ihren Erzaehlungen von unserem "Horrortrip" mit 1000senden Kakerlaken, Bedbugs und riesigen Unwettern und wahrscheinlich auch noch Seeungeheuern halb Airlie Beach verrueckt gemacht. Leider haben die Leute im Reisebuero nachgegeben und haben einen Teil des Reisepreises an die Psycho-Englaender zurueckerstattet. Mir wird dieser Segelturn gerade wegen der aussergewoehnlichen Erlebnisse sehr positiv in Erinnerung bleiben. Alle an Bord Gebliebenen hatte defintiv ihren Spass! Und nach all den tollen Erlebnissen der letzten Wochen muss schon etwas aussergewohnliches passieren, um auch Segeln auf den Whitsundays unvergesslich zu machen!

Poser

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Flori,

Oma, Opa und ich sitzen hier wie im Kino ( mit aufgebauten Stühlen ) und ich mache Filmvorführung und lese deine Abenteuer vor. Wir sind begeistert, aber froh, dass wir die meisten Sachen die du so machst, erst im nachhinein erfahren. Wir wünschen dir noch 2 schöne Wochen, bis bald.
Mama, Oma, Opa und der Rest in Abwesenheit

Unknown hat gesagt…

Sauber! In Sachen Sonnenbrille scheinst du ja nachgelegt zu haben...
genieß deinen Resturlaub noch.
viele Grüße
Tobi